3 Tipps an das Brautpaar im Bezug auf Hochzeitsfotografie

Nach über 50 begleiteten Hochzeiten und vielen Gesrächen mit Brautpaaren, behaupte ich mal dass jede Hochzeit zwar ein individuelles Event ist, allerdings ist man mit ähnlichen Problemen bei der Planung konfontiert. 3 Notizen von mir, die typische Fehler im Bezug auf Hochzeitsfotografie beschreiben und hoffentlich Denkanstöße bieten.

1) “Onkel Bob”-Phänomen oder “Freund der Familie macht’s!”

Heutzutage ist ja jeder Fotograf, das wissen wir alle 🙂 Nachdem alle Kamerahersteller den Einstieg in “professionelle” Fotografie mit Spiegelreflexkameras für unter 400 Euro erleichtert haben, versuchen sehr viele, dem Trend nachzukommen. Gut so, wie ich finde: früher war man preislich auf die Kleinkameras angewiesen, die heute schlechtere Bildqualität vorweisen als moderne Handys.

Was erwartet aber einen Amateur, wenn er die Aufgabe erhält, eine Hochzeit zu fotografieren? Ein Amateur kann zwar talentiert und kreativ sein (oft heißt das: tolle Kamera besitzen), allerdings war er noch nie für Ergebnisse seiner Fotografie verantwortlich – muss er auch an dem Tag nicht sein – er ist nun mal ein Freund der Familie auf der Hochzeit. Und genau das ist der Punkt. Amateure stellen auf einer Hochzeit sehr schnell fest, dass sie mit dem hohen Tempo nicht klarkommen und mangels Erfahrung nicht voraussagen können, wie die Hochzeit verläuft und somit verpassen sie wichtige Momente. Technisch ist es plötzlich doch nicht so einfach, bei ständig wechselnden Bedingungen die Kamera fehlerfrei einzuschalten, auch künstlerisch droht ein Fiasko, wenn man die Technik nicht in den Griff bekommt. Mitfeiern will man auch noch. Das schlimmste dabei: einen zweiten Versuch gibt es nicht und es droht ein Streit mit dem sonst so lieben Brautpaar. Man hat Geld gespart und Fotos bekommen, die man am besten gleich in die Mülltonne schmeißen würde. Wie so oft im Leben, wenn man unnötig spart.

Mein Tipp: lassen Sie den Onkel Bob oder den Freund in Ruhe Ihren schönsten Tag genießen, wenn Ihnen Erinnerungen wichtig sind. Ihre Kinder und Enkelkinder werden Ihnen nach vielen Jahren sehr dankbar sein 😉

2) “Unseren Fotografen haben wir per Email gebucht, nachdem wir 5 schöne Portraits auf seiner Webseite gesehen haben”

Ein Hochzeitsfotograf ist eine der wenigen Personen, die mit Ihnen die meiste Zeit am Hochzeitstag verbringt. Treffen Sie sich unbedingt vor der Hochzeit und überlegen Sie sich, ob Ihnen der Fotograf auch als Persönlichkeit sympathisch ist. Ist ein Treffen aufgrund von großer Entfernung nicht möglich, so empfehle ich meinen Brautpaaren oft, sich über Skype kennenzulernen. Das klappt meistens auch sehr gut – man kann vieles in lockerer Atmosphäre besprechen und sieht sich dabei über eine Webcam.

Ein wichtiger Punkt ist die Arbeitsweise: wollen Sie dass der Fotograf die Hochzeit dominiert? Oder möchten Sie ungestört feiern, während Fotos geschossen werden? Lassen sie sich nicht erst am Hochzeitstag überraschen: verhält sich der Fotograf anders als Sie sich vorstellen, verdirbt er eventuell Ihnen und einigen Gästen wegen seiner aufdringlichen Arbeitsweise die Laune, so nutzen nachher auch die besten Bilder nichts.

3) “Visagistin brauche ich nicht” oder “das kann man nachher retuschieren, oder?”

Heutzutage wird von jedem modernen Hochzeitsfotografen erwartet, dass er sich mit Bildbearbeitung professionell auseinandersetzt. Für mich beginnt ein Großteil der Arbeit erst am Rechner, in dem ich das Rohmaterial geschmacksvoll gestalte und in ein fertiges, hochwertiges Produkt verwandle. Wie man es so schön sagt, ein Diamant wird erst nach einem richtigen Schliff wertvoll.

Lassen Sie sich allerdings nicht von “Germany’s Next Topmodel”-Serien täuschen – eine richtige Fashionretusche dauert einige Stunden pro Bild und in der Form bei der Hochzeitsfotografie zeitlich kaum umsetzbar. Man kann aber sich das Leben wesentlich leichter machen, in dem man am Hochzeitstag eine Visagistin mitbucht. Professionelles Make-Up hält den ganzen Tag auch bei schlechtem Wetter: erstens, es entstehen schöne natürliche Porträts und zweitens, die Gäste werden nicht nur vom Brautkleid, sondern auch von Ihrem tadellosen Aussehen begeistert seid. Das ist also eine Investition, die sich mehrfach lohnt und sich preislich im Rahmen hält.

(…)

Man könnte die Tipps unendlich fortsetzen, ich wollte aber nur das Wesentliche hervorheben und hoffe, dass der Text hilfreich für Sie war. Haben Sie weitere Fragen, beantworte ich diese sehr gerne per Email!

By admin

Hochzeitsfotograf seit 2006

Leave a comment

Your email address will not be published. Required fields are marked *

*